Die Geschichte des Rittergutes Drewen


Seit 1991 veröffentlicht der "Freundeskreis Schlösser und Gärten der Mark" in der Deutschen Gesellschaft e.V. Forschungsbeiträge zu den ehemaligen Adelsgütern der Mark Brandenburg. Die umfangreiche Heftreihe wurde im Dezember 2022 um das Rittergut Drewen ergänzt.
Auf unserer Seite geben wir einige Auszüge aus der Publikation wieder. Die Autoren sind Arnold Körte für die Baubeschreibung des Gutshausanbaus und Carsten Boelter für den familien- und wirtschaftshistorischen Teil.


Etwa einhundert Kilometer nordwestlich Berlins, eingebettet in die flachen Wogen der prignitzschen Grundmoränenlandschaft unweit des Kyritzer Obersees liegt das Winkelangerdorf Drewen mit seinen knapp 200 Einwohnern.
Der Name Drewen ist slawischen Ursprungs. Ein Deutungsansatz liefert die Ableitung aus dem Wort “Holz, Baum”, in Bezugnahme auf die früheren reichen Waldbestände der Gegend. In den slawischen Sprachen heißen Baum und Holz: russ. – дерево ́ ”Baum“, древесинa ”Holz“; tsch. – dřevo. Ein anderer linguistischer Vorschlag lautet ”alt“ oder ”antik“. Im Russischen ist das древнии (drevnii), im Serbischen древaи (drevan).

Drewen und Demerthin waren die beiden Stammgüter der Familie von Klitzing. 1338 findet „villa Drewen“ erstmals urkundliche Erwähnung. 1412 erwarben Dydecke und Philipp von Klitzing in Drewen einen Hof mit 2 Hufen. Der älteste märkische Lehnbrief ist von 1438. Die Vettern Henning, Dietrich und Hans von Klitzing wurden darin von Markgraf Friedrich dem Jüngeren mit Gütern, Renten und Zinsen zu Drewen, Bork, Karnzow, Demerthin, Wutike u. a. Dörfern belehnt, so wie sie bereits deren Eltern innehatten.

Unter den Klitzingschen Lehnsmännern mit Anteilen in Drewen finden wir mehrere Würdenträger in hohen Ämtern. 1512 wurde der Magdeburger Domherr Theodoricus Klitzing aus Drewen in einer Denkschrift zur Errichtung einer Turmspitze auf dem Dom von Stendal erwähnt. 1542 kauften Klaus von Klitzing auf Rehfeld und sein Bruder Achim von ihrem Vetter Lippold dessen Drewener Lehnsgüter.

1590 verglichen sich die Söhne Achim von Klitzings – Klaus und Joachim – betreffs der Lehnsgüter Rehfeld, Karnzow und Drewen. 1598 erfolgte eine weitere Aufteilung zwischen Joachim und Klaus’ Sohn Samuel. Joachims Name und der seiner Gattin Margareta von Retzdorf finden sich auf der großen Drewener Kirchenglocke. 1660 trat deren Sohn Joachim Adam von Klitzing seine Güter in Drewen und Karnzow an seine Söhne Kuno Joachim und Adam Christoph ab. Adam Christoph bekam durch Los Drewen.


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