Rittergut Drewen - 19. Jahrhundert


Besitz unter von Glasenapp, von Brösigke und von Plessen

Hans von Klitzing verkaufte Gut Drewen 1816 für 36000 Taler an Bogislaf Wedig von Glasenapps fünften Sohn, Oberstleutnant Carl Ludwig August von Glasenapp (1770-1838). Dieser war im Alter von 14 Jahren in das eben erwähnte Kyritzer Regiment eingetreten, wo er 1805 zum Rittmeister und Kompaniechef befördert worden war. Im März 1838 verstarb Carl von Glasenapp und seine zweite Frau Elmire Caroline Bogislava von Calbo veräußerte das Rittergut an Gustav Heino Theodor Eduard von Brösigke. Dessen Großvater hatte das Rittergut Frehne zwischen Putlitz und Meyenburg als Familiensitz inne. Schon 1844 verkaufte er das Gut jedoch Ernst Friedrich August Bernhard Otto von Plessen (1780-1845) weiter, der nur ein Jahr nach dem Erwerb verstarb.

Verheiratet war er mit Bernhardine Friedericke von Arnim (1805-1855). Ihr gemeinsamer Sohn Carl Heinrich Ernst Wilhelm Ludwig (1806-1857), Major a.D., übernahm das Gut. Nach dessen Tod wurde Drewen unter seinen Brüdern Ernst Alexander Hans von Plessen (1814-1864), Gutsbesitzer auf Krams (knapp 30km entfernt), und Otto Werner von Plessen (1810-1860), Oberpostkassenkontrolleur in Neuruppin, aufgeteilt. Der Erbteil der außerehelichen Tochter Carl von Plessens, Agnes Marie Caroline Gehler aus Prenzlau, wurde von den Brüdern ausbezahlt.

Die Familie Brandt von Lindau als Auftraggeber des neuen Anbaus

1858 erwarb Detlef Friedrich Gustav Brandt von Lindau (1820-1888) mit dem Vermögen seiner Ehefrau Frederike Luise (1833-1913) das Gut für 75.000 Taler. Sein Schwager Karl von Karstedt begleitete ihn zum Abschluss des Verkaufskontrakts mit den Brüdern von Plessens. Nach dem Kauf ließ Gustav Brandt von Lindau, der ein Abkömmling der Schmerwitzer Linie der Brandts von Lindau auf Mölbis war, nicht nur das Gutshaus erweitern sondern auch einen neuen Park anlegen. Seine Gattin Luise, die seine Cousine war, entstammte ebenfalls der Schmerwitzer Linie.



Gustav und Luise Brandt von Lindau
Die Familie Brandt von Lindau treffen wir seit 1456 in der Herrschaft Wiesenburg bei Belzig an. Das westlich von Belzig gelegene Dorf Schmerwitz war Zubehör der Herrschaft Wiesenburg.

Aus der Ehe gingen 17 Kinder hervor. Das kulturelle Milieu, aus dem die neuen Besitzer stammten, trug maßgeblich zur Erweiterung und Aufwertung des Herrenhauses, das sich bis dahin als barocker ländlicher Fachwerkbau präsentiert hatte, bei. Ihr Urgroßvater Ludolf Heinrich Carl Friedrich Brandt von Lindau (1732-1779) nahm im 18. Jahrhundert eine wichtige Position am Dessauer Hof ein, Großvater Leopold Friedrich Hans August (1761-1800) war Königl. Preußischer Kammerherr bei Prinz Heinrich und Domherr zu Magdeburg. Luises Vater, Benno Friedrich Karl (1791-1857), war der Ehemann der Gräfin Fanny Henckel von Donnersmarck (1809-1892). Aus dieser Verbindung resultierte die Vereinigung der Wappen Brandt von Lindau und Henckel von Donnersmarck.


< < <    Geschichte    > > >